Manchmal endet es übersichtlich

Ich las in alten Zeilen,
erinnerte mich dir,
und musste kurz verweilen
in Zeiten. Du warst hier.

Du musstest damals gehen,
was uns Zukünfte nahm.
Du gingst mit argen Wehen,
ich blieb mit etwas Scham.

Du gingst mit großem Hoffen,
ich sah bereits das Ende.
Für dich war es noch offen,
für mich gabs keine Wende.

Nun suchte ich dich wieder,
wollt fragen, wie’s dir geht.
Da schlug sich etwas nieder …
Ich sah, es ist zu spät.

Du willst Kontakt vermeiden,
denn du willst nicht mehr leiden.
Zu sehr hab ich verletzt
und Hoffnungen zerfetzt.

So lass ich Abstand walten,
dein Leben selbst gestalten
und funk dir nicht dazwischen
und werd mich nicht einmischen.

Kannst mich zu recht anklagen,
doch eins muss ich noch sagen:
Es tut mir wirklich leid.
Ich war noch nicht bereit.

© lyriksplitter


  1. Hat auch länger gebraucht, den zu finden 🙂 . Hatte schon viele andere Titel dafür. Fand den aber am passendsten! Danke!

  2. (M)ein Tipp

    Reden wir über Gefühle
    müsste ich Gehfühl es schreiben
    den in all dem Fühlgewühle
    wird kein Gefühl ewig bleiben

    Drum fühl doch einfach was du willst
    wenn dir Endgültigkeit das gibt
    dann mach es damit du dich kühlst
    oder wart – Sie hat dich lieb

    Du kannst im Leben alles haben
    nur nicht jetzt und hier, sogleich
    Warten auf die fremden Gaben
    ist für niemanden so leicht

    Doch wenn du auf dich vertraust
    dann entsteht etwas im Leben
    wenn du dir nicht den Weg verbaust
    kannst du auch nehmen – und noch geben

    Mach Endgültig was derzeiten
    dich Gefühlsmäßig nicht trifft
    oder was dir Schmerz bereitet
    doch nicht das was richtig ist

    Treib im Leben, Leiden bildet
    lass noch etwas Zeit vergehn
    bleib nicht stehn, nur bleib im Bilde
    dann kann alles noch geschehn

    Es geht um dich, mein Freund – um dich
    drum fühle, oder fühle nicht
    das Gehfühl wechselt oft das Licht
    bevor es endgültig erlischt

    und darauf bau in dunklen Stunden
    du musst dich doch nicht beschneiden
    treib weiter bis du hast gefunden
    wo die Gefühle möglich bleiben

    …und das passiert – hin und wieder.
    also bloß nicht die Tür in dein Herz verschließen

    stay tuned

    PS: Die letzte Zeile dreht deine vorrangegangenen Gedanken in ein Leiden, dass du nicht nötig hättest wenn du dächtest wie du es ansonsten Niederschreibst.
    Lass den Gehfühlen ihren Gang (und sag ihr dasselbe)
    Dann treibt das Leben zusammen, oder voneinander weg…passiert

  3. Ich wollt mal was anderes fragen. (Grad keine(n) Zeit/Nerv das zu lesen und nur so gschwind will ich nich).
    Schreibst du nur Gedichte oder auch mal kleinere Texte/Geschichten. Oder kennst du wen der sowas schreibt, denn Gedichte hab ich bisher keine geschrieben (Muse küsst mich nicht <.<) aber Stilmittel Metaphern etc. find ich immernoch interresant.
    PS: Wenn ich deine Gedichte verwenden möchte, dürfte ich das ?
    (Also auf meinem Blog einfach darstellen/kopieren nat. mit "© lyriksplitter")
    Gruß Wuhu

  4. Ich schreibe nicht nur Gedichte, auch Texte. Aber dies wird wohl eher ein Lyrik-Blog. Daher finden sich hier auch fast ausschließlich Gedichte. Ich kenne auch einige Leute, die ebenfalls nicht „nur“ Gedichte schreiben.

    Wenn du meine Gedichte verwenden möchtest, möchte ich auf jeden Fall einen Link auf das entsprechende Gedicht :-). Und am liebsten wär mir, wenn du das Gedicht nicht komplett kopierst, das gibt doppelten Content, auch für Suchmaschinen … sondern wenn, dann nur zum Teil mit Link auf die vollständige Version hier auf meinem Blog. Fänds gut, wenn du das soweit respektierst! Und vielen Dank, dass du nachfragst, ist nicht immer üblich! Privat kannst du meine Gedichte natürlich kopieren und dir ausdrucken (beispielsweise). Dabei fänd ich eine Namensnennung schon gut! 🙂 Und: Wenn du dies wirklich tun willst, würde mich selbstverständlich interessieren, welche Gedichte du dir aussuchst!

    Liebe Grüße und einen schönen Sommer,
    lyriksplitter

  5. Sodele. Endlich gelesen.
    Das lyrische ich, denkt über eine alte Liebe nach. Es wurde verlassen da es den Partner eingeschränkt hat oder mit dessen Zukunftsplänen nicht übereinstimmt.

    Das lyrische ich muss ja gar nicht männlich sein. Klingt aber sehr danach.

    Mir fällt auf das viele Sätze einen Parrallelismus aufweißen, aber gerade bei Z 7/8 fänd ich einen Chiasmus ganz passend. Also mir ist sowas in den Sinn gekommen.
    Du gingst mit argen Wehen,
    mit scham blieb ich zurück.
    Allerdings verliert es dadurch den Reim, was meine nächste Frage betrifft.
    Wie verwendest du Reime ?
    Bisher zähl ich mich am ehesten zu den Sturm und drängern wenn ich mich einornden müsste. Mag diese ehrliche Spontanheit, diese entwicklung im Gedicht. (so wie wenn man beim Reden seine Gedanken ordnet)

    *nochmal nachgedacht -> mit Reim

    Du musstest damals gehen,
    zuende war das Glück
    Du gingst mit argen Wehen
    mit Scham blieb ich zurück

    Zurück zum Inhalt:

    Die Zukunft des Verlassers (des du´s) wirkt sehr eigenbestimmt und glücklich.
    Das ich kommt nun nach Jahren wieder zu ihm, hier wechselt die Zeit auch wieder in die Gegenwart.
    Ich sah, es ist zu spät.
    Ahh, daher auch die Zeitlich Angeordnete Erkenntniss am Schluss das das was zu spät ist die Entschuldigen ist.
    Oder eher die Einsicht das es sich geirrt hat.

    Noch ne Frage
    Mir ist aufgefallen das viele Gedichte kaum Bindewörter verwenden. Und, es, also, um etc. werden oft weggelassen.

    So lass ich Abstand walten,
    dein Leben selbst gestalten
    funk dir nicht dazwischen
    werd mich nicht einmischen.

    Ohne „und“ besser ? Denn verständlich find ich es noch immer.

    PS: Sorry fürs Gedicht ausaneinandernehmen. Find Dicht-Techniken einfach interresant, daher hat sichs zum Vergleichen angeboten. (Ich schreib einfach zu wenige xD)

    dir auch einen schönen Sommer
    Wuhu

  6. Hallo Lyriksplitter 🙂
    Lange Zeit ist es her, da hab ich dieses Gedicht schonmal gelesen…lange lange Zeit 🙂
    Jetzt les ich es wieder und es passt gerade sehr gut zu meiner Gescichte, die noch nicht allzu lange vorbei ist, allerdings mit vertauschten Rollen…Besonders die letzten zwei Absätze find ich richtig richtig gut!! Ich wünschte der ehamalige Meine würde das erkennen^^ Aber sehr treffend bringst du das zu Worte!!
    Ganz liebe Grüße
    Johanna

  7. Hallo Johanna!
    Vielen Dank für diese Worte und schön, dass du dich noch daran erinnern konntest, diese Zeilen gelesen zu haben. Ich hoffe, dir geht es wieder besser. Mir fehlt leider die Zeit und die Muse, Neues zu schreiben, daher ist hier lange nichts mehr passiert. Aber ich weiß, dass wieder die Zeit kommt, wo auch hier mehr passiert. Ich freu mich so sehr, dass du hier nochmal vorbeigeschaut hast. Das motiviert, doch mal wieder was zu veröffentlichen! ;). Vielen Dank dafür!
    LG, lyriksplitter

    • Das freut mich, dass du dich freust, ich freu mich auch! Sehr gerne 🙂
      Ja, so ist das nunmal – Wege kreuzen sich und an Kreuzungen scheiden sich die Wege dann oft wieder…also ja, es geht mir wieder gut 🙂
      Ja, das kenn ich gut, oft kommen einfach Monate, wenn nicht Jahre einfach keine Zeilen heraus, ging mir auch lange Zeit so…und auf einmal, ganz unerwartet sprudelt wieder etwas heraus und formt sich zu Seelenbildern! Vielleicht sprudelts bei dir ja auch bald wieder, würde mich freuen wieder mehr von dir zu lesen!

      Ganz liebe Grüße,
      Johanna




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